Ladekarten – Risiken und wichtige Sicherheitstipps

Nun wäre es ja wirklich toll, wenn ich überhaupt keinen Artikel zu den Risiken von Ladekarten schreiben müsste und Sicherheitstipps deshalb gar nicht erforderlich wären.

Leider ist es aber anders im E-Auto Universum 🙁 Als IT Architekt kenne ich einige dieser Risiken und habe deshalb einige Tipps für Euch, wie ihr diese Risiken reduzieren könnt.

Einige Tipps haben nichts mit E-Mobilität zu tun, sondern rein damit, dass fast alle Ladekartenbetreiber eine entsprechende IT Infrastruktur nutzen, wo wir entweder eine Ladekarte und/oder eine App und auf jeden Fall ein Computerkonto benötigen.

verlorene Ladekarte

Wenn ihr eure Ladekarten in der Brieftasche oder im Auto aufbewahrt, so kann diese natürlich auch mal verloren gehen. Entweder sie fällt beim Laden aus der Tasche, oder das Auto wird gestohlen, oder ihr habt eure Brieftasche verloren, oder, oder, oder…. Es gibt viele Gründe.

Nun haben wir in der Regel aber nicht nur eine einzige Ladekarte – und was passiert, wenn eine oder sogar mehrere Ladekarten verloren gehen?

Nun sind das grundsätzlich natürlich nur max. ein paar hundert Euro – und es wird nicht gleich jeder Dieb einen E-LKW mit eurer Karte volltanken. Trotzdem müsst ihr nun natürlich die Karte sperren lassen. Und da stellt sich gleich die nächste Frage. Wisst ihr genau welche Ladekarten von welchem Anbieter in eurem Besitz sind und wie ihr den Anbieter im Notfall erreicht?

Deshalb:

Ab dem Zeitpunkt wo ihr die Karte verloren meldet, müsst ihr nämlich auch keine Rechnungen mehr dafür zahlen – und ihr könnt bei der Gelegenheit gleich eine neue Karte beantragen!

Es ist übrigens egal, ob ihr eine Karte oder eine App verwendet.

Beispiele für Anbieter, die keine Ladekarte, sondern nur eine App verwenden sind Tesla, Lichtblick, Elli oder Plugsurfing. Einige Anbieter bieten beide Verfahren an wie z.B. Lidl oder EWE-Go. Wichtig ist nur, dass ihr ein Smartphone mit NFC Funktionalität habt – wobei bei Tesla nur die Säulennummer eingegeben werden muss (wer noch kein Tesla Konto besitzt bitte unbedingt diesen Beitrag lesen).

Smartphone verloren oder gestohlen.

Wenn ihr euer Smartphone verliert, dann habt ihr natürlich ein grösseres Problem als die fehlende App an der Ladesäule. Inzwischen ist es schwieriger geworden Smartphones zu knacken – und für die meisten Diebe ist es schlicht zu aufwändig1in der Regel ist ein Reset auf Werkseinstellungen einfacher.

Dafür müsst ihr allerdings mit einem neuen Smartphone alle Apps neu installieren. Das Risiko, dass jemand euer Smartphone nutzt und über die App lädt ist gering, wenn ihr die generellen Sicherheitsmethoden eures Smartphones nutzt – siehe dazu auch die Hinweise des BSI.

Daneben kann es hilfreich sein, einen „Backup“ zu besitzen. Das kann auch das Smartphone des Partners oder das eigene Tablet sein. In der Regel kann man die Apps mehrfach auf unterschiedlichen Endgeräten installieren und sich dort mit dem jeweiligen Konto anmelden.

Kennwörter und Cyberangriffe

Das hat jetzt überhaupt nichts mit Elektroautos zu tun, aber: Alleine 2023 wurden fünf Energieversorgungsunternehmen Opfer eines Cyberangriffs2(Quelle). Und wer über Kreditkarte oder Bankeinzug abrechnet, dem kann ich nur dringend raten öfter mal die Kontoauszüge zu kontrollieren.

Vor allem aber sollte man sichere Kennwörter verwenden – entweder habt ihr einen Kennworttresor – oder ihr verwendet einen Algorithmus.

Bild – Unsicheres Passwort Foto: Tim Reckmann CC BY 20

Sehr hilfreich ist es z.B. sich einen Spruch zu merken. Aus „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ wird dann EgGsmniM. Hängt noch eure Postleitzahl dran und ihr habt ein sicheres Kennwort. Da aber nicht überall das gleiche verwendet werden sollte kommt zum Kennwort noch Anfangs- und Endbuchstabe des Anbieters hinzu. Trennt die immer an der gleichen Stelle durch einen Punkt:

EgG.Ei.smniM54300

In dem Falle müsst ihr euch nur wenige Dinge merken – und ihr habt überall ein anderes, verdammt kompliziertes Kennwort. Wem das zu schwierig ist, der kann auch seine Kennwörter – dann natürlich ohne das Sprichwort – aufschreiben, also Elli: ….Ei…., Tesla …Ta…., Ecotap …Ep.

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    in der Regel ist ein Reset auf Werkseinstellungen einfacher
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Andere Länder, andere Sitten

Nun sind die Niederlande ja als Schlaraffenland für alle E-Autofahrer bekannt. Selbst in den kleinsten Nebenstraßen gibt es eine Ladesäule.

Allerdings sollten wir uns nicht nur in Deutschland über fehlerhafte Ladesäulen aufregen – die gibt es auch in den Niederlanden.

So letztens in Amsterdam Noord passiert. Hier hatte ich – zufällig – eine Ladestation in der Straße Vlaggemast mit 2 Ladesäulen entdeckt. Beide sind bis heute in keiner Übersichtskarte oder Ladesäulen-App verzeichnet (das es auch anders herum geht zeigen die Ladesäulen an der NDSM Werft in Amsterdam – die sind sämtlich verzeichnet, aber privat bzw. hinter verschlossenen Schranken!).

Aber interessant war das Laden an dieser Ladesäule. So war es angeblich eine ecotap Ladesäule und damit wurde auch geladen. Aber:

3min nach dem erfolgreichen Laden bricht der Ladevorgang sofort ab. Versuch mit BMW Card gescheitert. Interessanterweise hat die Karte von Maingau funktioniert ohne Ladeabbruch.

Die Erkenntnis hieraus:

Bei BMW gibt es zum Glück eine App um zu prüfen, ob das Auto lädt – falls das bei Euch nicht der Fall sein sollte.

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NMC – LMC ? Oder wie der Akku länger hält

Bisher hatte ich mich mit dem Thema eigentlich noch gar nicht befasst, wer sich aber ein wenig dafür interessiert, das seine Batterie möglichst lange hält und was es mit dem Thema Batteriemanagement eigentlich auf sich hat, dem kann ich dieses Video sehr ans Herz legen:

Essenz daraus für mich:

  • Es gibt unterschiedliche Batterietechnologien. Während LFP vor allem bei Tesla und in preiswerteren Segmenten eingesetzt wird, kommt im höheren Preissegment (wie z.B. beim BMW i4) die NMC Technologie zum Einsatz
  • Die Ladestrategie bei beiden Technologien ist unterschiedlich. Während man NMC möglichst nicht unter 20% und über 80% laden sollte, muss LFP möglichst alle 2 Wochen auf 100% geladen werden.
  • Laden bis 80% für NMC ist ideal – wenn der Wagen ab 1 Woche steht ist 50% ideal
  • Die Häufigkeit des Ladens und Entladens spielt für die Haltbarkeit keine Rolle (das war mir wirklich neu!), wenn die genannten Regeln eingehalten werden.

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Tesla Ladestationen für Fremdfabrikate

Tesla Ladestationen Montabaur

Artikel aktualisiert am 16.09.2024 Infos zur Blockiergebühr

Tesla hat 2021 sein vormals exklusives Ladenetz auch für Fremdfabrikate freigegeben. Allerdings gibt es bei der Nutzung einen kleinen Fallstrick.

Tesla bezeichnet die Ladestationen mit 1A – 1D, 2A-2D usw. Ich vermute, das die Ladeleistung von maximal 250 kW/h aufgeteilt wird, wenn mehrere Fahrzeuge an Station 1x stehen – konnte ich aber nicht verifizieren, habe jedenfalls bei 2A geladen, da 1B belegt war. Ladewerte waren mit (initial) 210 kW/h (mit Vorwärmen) ziemlich gut.

Es gibt keine Ladekarte – stattdessen läuft alles über die Tesla App. (Link für Android). Gezahlt wird mittels der in der App hinterlegten Kreditkarte.

Damit es aber funktioniert, muss man vorher ein Konto in der App angelegt haben, dann wählt man in der App die Ladestation und die Säule aus und dann hängt man am Fliegenfänger der schlecht programmierten App!

Um den Ladevorgang zu starten, ist eine Rechnungsadresse erforderlich – allerdings werden nur Adressen in USA akzeptiert!

Das Feld mit der Landesauswahl ist ausgegraut und kann nicht geändert werden – dabei ist egal, ob eine geschäftliche, oder private Adresse ausgewählt ist.

Wer jetzt dringend laden muss, hat ein Problem!

Die Lösung: Gebt irgendeine nicht existierende US Adresse ein – schon könnt ihr den Ladevorgang starten – zur Vereinfachung hier eine nicht existierende Fakeadresse:

Adresse: 203 East 50th St., Suite 1157
Bundesland: New York Postleitzahl: 10022

Geschäftskunden sollten sich aber bei Tesla melden, wenn die Geschäftsadresse aus steuerlichen Gründen erforderlich ist. Privatanwender können mit obiger Lösung weiter leben, da die Geschäftsadresse nur auf der – per Mail versendeten – Rechnung landet und die Abrechnung eh über die Kreditkarte erfolgt.

In den einschlägigen Foren bei Tesla wurde das wohl auch diskutiert, und es gibt dort wohl auch einen „Workaround“ für Geschäftskunden.

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    ganz ehrlich: selbst freitags nachmittags am Ende der Ferien habe ich nicht mehr als 12 Ladepunkte belegt gesehen.

Google Maps zur Reiseplanung

Artikel aktualisiert am 02.09.2024

Wer sich schon immer über die vielen Apps zur Reiseplanung und deren fehlende Integration in die Fahrzeugnavigation geärgert hat, der kann wohl demnächst aufatmen. Google wird – vor allem mittels der vielen Erfahrungsberichte – in den nächsten Updates Ladestationen detailliert anzeigen. Das funktioniert zwar schon heute, aber Steckertyp, Verfügbarkeit und genaue Position der Ladestationen fehlen noch.

Kleiner Wermutstropfen: „Dieses Update rollen wir weltweit aus, zunächst für Autos mit integrierten Google Apps und Services“ – d.h. zunächst wird es nur für Fahrzeuge mit „Android Auto“-Integration verfügbar sein.

Den Bericht findet ihr unter diesem Link

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11 kW Ladekabel

Artikel aktualisiert am 05.08.2024

Wer sich schon immer über die dicken und schweren Ladekabel geärgert hat, welche für das Laden an AC Säulen erforderlich sind, dem sind vielleicht auch schon die schmalen und leichten 11 kW Typ2 Ladekabel ins Auge gefallen.

Allerdings: Diese Ladekabel werden an manchen AC Ladesäulen von der Ladesäule nicht akzeptiert! Der Grund dafür liegt in der Belastbarkeit der Kabel, die für 32A zugelassen sind, während die schmaleren 11 kW Kabel nur für 16A erlaubt sind.

Die Länge ist davon erst einmal unbenommen. Da bei meinem i4 der Ladeanschluß hinten rechts liegt, habe ich allerdings schon überlegt ein 7m langes (22 kW) Kabel zuzulegen. Die Handhabbarkeit hat mich allerdings bisher davon abgehalten.

Wem die Ladekabel zu schwer bzw. zu schlecht zu handhaben sind, der sollte mal im Handel schauen: Es gibt durchaus auch leichtere Kabel für 22 kW mit 32A Absicherung und 3 Phasen – teilweise bekommt man 5m schon günstig für 34,99!

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Blog: Winterfahrt Saarbrücken

Januar 2024 – erste Fahrt bei Frost (-5 Grad) über die A48 und A1 nach Saarbrücken. Am Zielort habe ich leider keine Lademöglichkeit, deshalb muss ich unterwegs nachladen.

Am Vorabend stelle ich in der App die Ladezeit so in, dass der Wagen zur Abfahrtszeit 100% geladen hat und vorgeheizt ist.

Bei der Eingabe ins Navigationssystem schlägt mir dieses eine absolut unsinnige Ladestation vor. Da ich die Gegend kenne, gebe ich also erst einmal nur die Ladestation als Ziel ein – Reinfeld West, eine EnBw Station mit 2 Ladesäulen an der A1.

Als ich der Schnellladestation ankomme, habe ich Glück – bin der Einzige an den 2 Säulen. Aber der Bildschirm an der Station ist schwarz. Auf den Knöpfen herumdrücken nutzt nichts. Also erst einmal angeklemmt und: Nichts geht mehr – Wagen meldet Kabelfehler aber lässt das Kabel nicht los – ich hätte wohl doch Plug&Surf nicht aktivieren sollen….

Nebenan lädt ein Hybrid an der 50kW Säule und versucht zu helfen. Nutzt aber nichts. Erst nach gefühlten 5 Minuten akzeptiert das Kabel den Abbruchbefehl vom Auto.

Dann also die andere Ladesäule ausprobiert – die funktioniert problemlos. Jetzt klappt auch der Bildschirm wieder.

Da EnBw also wohl noch nichts mitgekriegt hat – bin ich nach dem Laden so freundlich und rufe die Hotline (siehe Bild) an und gebe die Stations-ID durch. Faszinierend: Nach nur 2 Minuten habe ich (es ist Sonntag !) eine menschliche Stimme am Ohr die sich um den Fehler kümmern will.

Mit ca. 50% SoC komme ich dann problemlos in Saarbrücken an – in der Hoffnung, dass auf dem Rückweg die Ladesäule funktioniert. Aber leider weit gefehlt: Später Abend, leichtes Schneetreiben und auch auf der anderen Seite der Autobahn ist nur noch eine Ladesäule aktiv. Dort funktioniert nicht einmal mehr die 2. AC Säule mit 50KW… Und leider stehe ich hier (es ist später Sonntag Abend bei immer noch frostigen -5 Grad) nicht alleine mit meinem Problem. Vor mir wartet noch ein Porsche Taycan und an der Ladesäule ist gerade erst ein Wagen ran gefahren. Bedeutet also mindestens 45min Wartezeit.

Die Navigationssoftware ist leider keine Hilfe, da es keine Möglichkeit gibt die Ladestation als defekt zu deklarieren. Ich würde immer wieder zu dieser Ladestation geführt!!

Also die SoC an Ladestation auf 5% gestellt – als Ergebnis bekomme ich eine 50KW Säule (so ein Quatsch!) im Industriegebiet von Trier angezeigt. Zum Glück sucht meine Mitfahrerin parallel in Google Maps und findet eine 150KW Allego Säule direkt daneben (…). Wahrscheinlich zeigt die Navisoftware das nicht an, weil es 500m weiter ist ….

Mit tatsächlich 5% komme ich dann (in Schleichfahrt – also mit 100km/h maximal und Heizung aus und nur Sitzheizung auf niedrigste Stufe) dort an. Vorwärmen des Akku geht natürlich da auch nicht mehr – würde auch zu viel verbrauchen – deshalb wird auch nur mit 95 kW/h geladen statt 150 kW/h.

Und in Anbetracht der schon leicht genervten Mitfahrer will ich die Ladezeit nicht unnötig beanspruchen und lade nur so viel wie nötig um dann erneut mit 5% zu hause anzukommen (siehe Eingangsbild). Und bin 30km Umweg gefahren um zur nächsten Ladesäule zu kommen.

Empfehlung aus einem Forum, die ich in Zukunft wohl beherzigen sollte:

Leider gibt es auf dieser Strecke Koblenz – Saarbrücken nur einen einzigen Ladepark von Ionity an der Raststätte Eifel West. Und leider kommt man von dort (im Winter) nicht nach Saarbrücken und zurück 🙁

Man beachte außerdem den Verbrauch im Winter mit Vorwärmen des Akkus. Das hat so gar nichts mehr mit WLTP zu tun. Klar, waren 3 Personen + 5 Grad unter Null + 400m Höhendifferenz + durchweg Autobahn 🙁

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